Doch keine Polizisten in den Trams?

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Anfang Dezember, haben die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) und die Polizei ihre bereits bestehende Kooperationsvereinbarung verlängert. Eines der Ziele war es, Polizisten in der Straßenbahn auf Streife zu schicken.

Leipziger Straßenbahn (Foto: LVB)

Schon seit einigen Jahren arbeiten Polizei und Leipziger Verkehrsbetriebe bei Großveranstaltungen eng zusammen. Diese Zusammenarbeit sollte seit Dezember eigentlich noch intensiviert werden. So sollen die Beamten künftig auch im Linienbetrieb der LVB Präsenz zeigen.

Anfrage deckt auf

Der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel haben diese Aussagen jedoch Sorgen bereitet. Sie befürchtete, dass die Polizei künftig in einem Großteil der Straßenbahnen mitfahren würden. Dadurch würde ein falsches Bild der Sicherheitslage suggeriert werden. Daher wollte sie von der Landesregierung wissen, wie oft die Polizei in den Fahrzeugen der LVB unterwegs sein wird.

Mit der Antwort, die sie vom sächsische Innenministerium nun erhielt, hat sie aber nicht gerechnet. Denn statt regelmäßigen Kontrollen ist lediglich von einer sogenannten Komplexkontrolle pro Quartal die Rede. Dabei unterstützt die Polizei die Kontrolleure der LVB lediglich bei der Fahrkartenkontrolle.

Andreas Loepki, Sprecher der Leipziger Polizei, stellt aber klar, dass die Beamten trotzdem häufiger mit den Bahnen fahren werden. Er räumt zudem ein, dass sich der Polizeipräsident grundsätzlich etwas unklar ausgedrückt hat.

Einige Vorteile

Das Personalproblem bei der Polizei kann auch die Kooperationsvereinbarung natürlich nicht lösen. Aber zumindest die darin vereinbarte bessere Kommunikation zwischen LVB und Polizei ist zum Teil schon umgesetzt. Zuständig hierfür ist ein Sicherheitsbeauftragter auf Seiten der LVB. Für Mark Backhaus, Pressesprecher der LVB, ist dieser ein wichtiges Bindeglied.

Auch Juliane Nagel kann dieser neu eingerichteten Stelle durchaus etwas Positives abgewinnen. Doch aus ihrer Sicht wird die Sicherheitslage in Leipzig grundsätzlich falsch eingeschätzt.

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